Es gibt nur wenige Menschen, denen Pippi Langstrumpf kein Begriff ist. Karin, die Tochter Astrid Lindgrens, erfand den Namen, als sie krank war, und bat ihre Mutter, über Pippi Langstrumpf zu erzählen. Astrid Lindgren schrieb danach die Geschichten des starken, reichen Mädchens auf. Die Veröffentlichung wurde zunächst abgelehnt. Schließlich fand Lindgren 1945 einen Verlag, der das Buch noch im gleichen Jahr veröffentlichte. Zwei weitere folgten. 1949 bis 1951 wurden die drei Pippi-Langstrumpf-Bücher in Westdeutschland veröffentlicht. In den 60er-Jahren erfolgte die Verfilmung, die sich bei den ersten beiden Filmen streng an die Romanvorlage hielt. Der letzte Band wurde filmisch anders umgesetzt.
Drei Bände, noch mehr Bücher
Die Pippi-Langstrumpf-Serie umfasst die drei Bände:
- Pippi Langstrumpf
- Pippi Langstrumpf geht an Bord
- Pippi in Taka-Tuka-Land
Es sind weitere kurze Episoden als Bilderbücher erschienen. Manche davon enthalten Teile der drei Romane, haben aber mehr Illustrationen. Im Jahr 2007 erschien das Buch Ur-Pippi, in dem das ursprüngliche Manuskript mit der endgültigen Fassung verglichen wird.
Die Filme
Die Pippi-Romane wurden mehrfach verfilmt. Noch heute gilt die Version aus den 1960er-Jahren mit Inger Nilsson in der Hauptrolle als die authentischste. Bereits 1949 gab es eine schwedische Verfilmung, und 1961 wurde Pippi Langstrumpf in den USA im Rahmen der Serie Shirley Temple’s Storybook verfilmt. 1997 und 1999 wurden die Romane als Zeichentrickfilme umgesetzt.
Viele Helden, viele Bücher
Astrid Lindgren schrieb viele Bücher, die von den unterschiedlichsten Charakteren erzählen. Da gibt es die Geschichte der Brüder Löwenherz, die sehr behutsam mit dem Thema Tod umgeht. Ein weiteres sehr beliebtes Buch, dem viele Mädchen ihren Namen verdanken, ist Ronja Räubertochter. Das Buch erzählt die Geschichte von zwei Kindern, Ronja und Birk, die sich der Feindschaft, die ihre Eltern gegeneinander auskämpfen, widersetzen und schließlich sogar ihren eigenen Weg gehen, weil sie nicht, wie von den Eltern gefordert, Räuber werden wollen. Die Liste kann noch lange weitergeführt werden. Eine sehr exotische Figur ist Karlsson, dem Astrid Lindgren drei Bände widmete:
- Lillebror und Karlsson vom Dach
- Karlsson fliegt wieder
- Der beste Karlsson der Welt
Der erste Band wurde 1955 veröffentlicht, der dritte 1968. 1974 folgte die Verfilmung. Bereits 1968 erschien die Geschichte unter dem Titel Malysch i Karlsson (Der Kleine und Karlsson) in der damaligen UdSSR als Zeichentrickfilm.
Herr Lilienstengel aka Karlsson
Eine Fantasiefigur ihrer Tochter Karin, Herr Lilienstengel, ein liebenswürdiger kleiner Mann, der abends in ihr Zimmer flog, war Astrid Lindgrens Inspiration für Karlsson. Der ist allerdings nicht so liebenswürdig wie Herr Lilienstengel, sondern sehr egoistisch und häufig auch unüberlegt. Mit seiner Hilfe überwindet der kleine Svante Svantesson seine Schüchternheit und wird selbstsicherer. Dafür erlebt er aber in den drei Bänden der Karlsson-Geschichten teilweise haarsträubende Abenteuer. Karlsson behauptet zwar von sich selbst, erwachsen zu sein, wirkt aber überhaupt nicht so. Er hat auf dem Rücken einen Propeller, mit dem er fliegen kann. Manchmal muss er in die Werkstatt, wenn der Propeller sich nicht mehr ordentlich dreht.
Astrid Lindgrens Welt
Die schriftstellerische Welt der Astrid Lindgren wird von vielen liebenswerten und teilweise skurrilen Figuren bevölkert. Einige von ihnen entstanden dank der Fantasie ihrer Tochter. Keinen dieser Charaktere wollen wir in unserer Bücherwelt missen.